Sechs Gründe, warum Podcasts in der Nische stecken

Erschienen am 4.8.2014

Aus meinem Artikel zur deutschen Podcast-Szene auf Spiegel Online:

1. Fehlende Vielfalt

Viele deutschsprachige Podcasts werden von Männern gemacht und drehen sich um Technikthemen. Das schränkt die Zielgruppe ein.

2. Öffentlich-rechtlicher Rundfunk

Im Vergleich zu anderen Ländern gibt es viele Radiosender mit hohem Wortanteil am Programm, die ihre bestens prodzierten Sendungen über Mediatheken und Plattformen wie iTunes zur Verfügung stellen. Hobby-Podcaster müssen sich damit messen – oder auf die wenigen verbliebenen Nischen ausweichen.

3. Gema-Gebühren

„Es gibt keine akzeptablen Bedingungen unter denen man einen Musikpodcast oder auch nur anspruchsvoll musikalisch untermalten Podcast legal machen kann“, sagt Profi-Podcaster Tim Pritlove.

4. Fehlende Plattformen

Apple hat zwar eine große Podcasts-Ecke in seinem iTunes Store, bei Google sucht man danach vergeblich. Diverse Apps sollen diese Lücke füllen. Trotzdem fehlen große, zugkräftige Anlaufstellen.

5. Fehlende Viralität

Fotos, Videos, Texte, so ziemlich alles im Web geht viral. Es gibt Werkzeuge, Plattformen, Verwertungsketten und Geschäftsmodelle. Bei Audio ist das anders. Podcasts eignen sich eher zum nebenbei Hören als zum Schmücken von Profilen und Teilen in sozialen Medien.

6. Laber-Podcasts

Ein paar Typen drei Stunden und mehr dabei zuhören, wie sie durch die Einnahme von Wein zunehmend heiter werden? Hat seine Zielgruppe (Pendler, Lokführer und Menschen mit ähnlich repetitiv-medidativen Tätgkeiten), kann aber auch potentielle Podcast-Hörer abschrecken.