Guten Morgen, Netzwelt!

Erschienen am 20.5.2011

Tschüss, Buch: Amazon hat in den USA erstmals mehr E-Books als gedruckte Bücher verkauft.

Absage an Sarkozys eG8: Zu Frankreichs elitärem IT-Gipfel am 24. und 25. Mai werden Jeff Bezos (Amazon), Mark Zuckerberg (Facebook), Eric Schmidt (Google) und Jimmy Wales (Wikimedia) in Paris erwartet. Recht kurzfristig wurden jetzt Markus Beckedahl und Thomas Knüwer eingeladen. Beckedahl will an der „Whitewashing“-Veranstaltung nicht auf eigene Kosten teilnehmen – auf der Agenda stehen auch geistige Eigentumsrechte, Frankreich sperrt Raubkopierern mittlerweile den Internet-Zugang.

#germanrevolution ist Trending Topic bei Twitter. Getrommelt wird für Demonstrationen am Samstag in Hamburg und Düsseldorf, in Anlehnung an und zur Unterstützung der gerade verbotenen #spanishrevolution. In Spanien protestiert die zu 40 Prozent arbeitslose Jugend. Zu einer Spontandemo am Brandenburger Tor kamen am Donnerstagabend knapp 100 Menschen.

FDP wehrt sich gegen Friedrich: Der Innenminister hat einen zweiten Versucht gestartet, die Entfristung der umstrittenen Terrorgesetze durchzusetzen – die FDP blockte eine entsprechende „Formulierungshilfe“ ab, sie will verhandeln.

US-Senat fordert Datenschutz bei Smartphones: Am Donnerstag mussten Google, Facebook und Apple vorsprechen. Vor allem Apps bereiten Sorge. Demokraten wollen Gesetze, Republikaner setzen auf Selbstregulierung.

Anonymous verliert Sprecher: Barrett Brown hört auf, nun muss Gregg Housh ganz allein der Presse die Web-Guerilla erklären.

„Ein User mit dem schönen Namen hirnduebel“: In seinem Markus-Söder-Stück auf der Seite 3 der zum Teil bestreikten „SZ“ zitiert Holger Gertz den Journalisten und Betriebsrat Klaus Schrage.

Newshype sieht furchtbar aus: Nach dem verkorksten Start läuft der deutsche Blog-Aggregator Newshype nun … irgendwie. Die Startseite wirkt verwaist, Bilder werden gestaucht, Ressort-Links führen zu Fehlermeldungen.

Where the hell is Hildesheim: Matt tanzt auf der ganzen Welt, Marie tanzt nur in Hildesheim.

GELESEN

Eli Parisers Buch „The Filter Bubble: What The Internet Is Hiding From You“ hat Peter Sennhauser für netzwertig.com gelesen. Pariser fordert Google und Facebook, die ihren Nutzern individuelle Suchergebnisse auf Basis des sozialen Umfelds präsentieren, zur Transparenz auf. Die Nutzer sollen die Filter kontrollieren können, damit uns die Maschinen nicht nur noch damit füttern, was wir erwarten.

TERMINE

Internet-Enquete: Die Projektgruppe Urheberrecht tagt um 13 Uhr in nicht öffentlicher Sitzung. Auf der Tagesordnung: Textarbeit.

Polizeiliche Kriminalstatistik: Innenminister Friedrich stellt um 10 Uhr in der Bundespressekonferenz die Zahlen für 2010 vor. Mit 59.839 erfassten Fällen von „Cybercrime“ ist die Internet-Kriminalität um 19 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Phishing und DDoS-Attacken werden extra gezählt.